„Gold – Greatest Hits“ ist erstes Album mit 400 Wochen in deutschen Longplaycharts

Baden-Baden 17.02.2021

Das schwedische Quartett ABBA ist und bleibt ein Phänomen. Musikalisch trennen sie Welten von den berühmtesten vier Liverpudlians. Aber so wie die Beatles in ihren acht aktiven Jahren (1962-1970) den Grundstein für ihren bis heute währenden Erfolg gelegt haben, so haben ABBA dies in ihren zehn aktiven Jahren (1972-1982) ebenfalls getan. Wie bei den Beatles gibt es auch für ABBA zahlreiche Hitsammlungen. Um nur diejenigen zu nennen, die eine Top 10-Plazierung in Deutschland erreichen konnten:

• „The Best Of ABBA“ (#1 in der September-Liste 1976)
• „The Very Best Of ABBA – ABBA’s Greatest Hits“ (#2 im Februar 1977)
• „Greatest Hits Vol. 2“ (1979: #7, 71 Notierungswochen)
• „A wie ABBA“ (1981: #1, 29 Wochen)
• „The Singles – The First Ten Years“ (1982: #5, 18 Wochen)
• „I Love ABBA“ (1983: #10, 12 Wochen)
• „The Complete Singles Collection (1999: #10, 37 Wochen)
Das 2002 veröffentlichte Doppelalbum „The Definitive Collection“ erreichte zwar nur #14, aber gab mit 107 Notierungswochen schon einen Vorgeschmack darauf, in welche Richtung sich „Gold“ entwickeln würde.

„Gold – Greatest Hits“ erschien erstmalig im September 1992, rund zehn Jahre nach der inoffiziellen Auflösung des Quartetts. Unter den 19 Tracks befinden sich alle neun #1-Hits, die ABBA in Deutschland landen konnten. Der Einstieg auf #98 war noch bescheiden, doch schon einen Monat später erreichte das Album die Chartspitze für die erste von insgesamt zehn Wochen. Der Erfolg brachte als Nachfolger „More ABBA Gold“ (1993: #9) mit sich und mündete in dem kombinierten Doppelalbum „Forever Gold“ (1996: #50). Doch „Gold“ entwickelte sich zum Dauerbrenner. Zum Londoner Start des Musicals ‚Mamma mia‘ im April 1999 folgte ein signifikanter Reentry für 25 weitere Wochen. Von der Deutschland-Premiere im November 2003 profitierten allerdings andere Compilations. Doch durch die 00er und 10er Jahre war „Gold“ immer wieder für weitere Chartwochen gut. Im April 2013 (#3) und Juli 2018 (#6) führten diese Reentries sogar wieder bis in die Top 10. Und so ist das Album mittlerweile für rund 2.5 Millionen verkaufter Tonträger in Deutschland mit fünffachem Platin ausgezeichnet – nicht zuletzt wegen 23 Notierungen in der Top 10, 130 in der Top 50 und dieses Mal einer 400. in der gesamten Album-Hitparade. Kein anderer Longplayer hat es bisher auf diese Anzahl gebracht! Und ein Ende des Erfolgs ist nicht absehbar.

Wie sieht es mit der Konkurrenz aus?
Das Ehepaar, das alle Kinderherzen höher schlagen lässt, nämlich Simone Sommerland und Karsten Glück, liegen aktuell bei 357 Wochen. Nächsten Monat liegt das Chartdebüt von „Die 30 besten Spiel- und Bewegungslieder“ exakt zehn Jahre zurück. Und vor zwei Wochen erst hat das Album mit #13 eine neue Bestmarke erreicht. Der Bronzerang geht an Andrea Berg und ihr „Best Of“ mit bisher 348 Wochen. Im Gegensatz zum ABBA-Klassiker hat die Hitsammlung der Schlagerqueen aber die Top 10 noch nie erreicht. Höchste Notierung bisher war #18. Der einzige weitere Longplayer mit über 300 Chartwochen ist das „Best Of“ von Helene Fischer. Dreimal reichte es für #2 in den bisherigen 340 Chartwochen.

Als Fußnote sollte man Pink Floyds „Wish You Were Here“ erwähnen. Seit Januar 1977 reichte es für bisher 275 Wochen des Rockklassikers der britischen Gruppe. Dazu sollte man aber eigentlich noch die 14 Monate (=56 Wochen) aus den monatlichen Hitlisten der Jahre 1975/1976 addieren.

 

Die unabhängigen deutschen Musikcharts: Wöchentliche, mengenbasierte Rangfolge der relevantesten Songs und Alben in Deutschland. Die Ermittlung erfolgt auf Basis physischer und digitaler Verkäufe, Audio- und Video-Streams sowie Radio-Airplay. Gezählt werden Kauf- und Nutzungsmengen – wie international üblich – Stück für Stück.

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