Letzte Ehre für David Bowie: „Blackstar“ geht auf #1 in den unabhängigen deutschen Musikcharts – weitere Bowie-Werke finden zurück in die mega charts
Mit David Bowie ist einer der ganz Großen der Rock- und Pop-Geschichte mit nur 69 Jahren verstorben. Der Live Aid-Veteran beeinflusste die Musikgeschichte nachhaltig. Der britische Superstar brauchte allerdings einige Jahre, bis er in Deutschland Fuß fassen konnte. Feierte er bereits Ende der 60er Jahre Top 10-Positionen in England , gelang ihm erst 1977 sein erster Top 10-Hit und 1980 sein erstes Top 10-Album in Deutschland. Die allererste #1-Notierung ließ noch mal knapp ein Vierteljahrhundert länger auf sich warten. Das Album „The Next Day“ ging im Jahr 2013 auf #1.
Dies wiederholt nun der direkte Nachfolger „Blackstar“ und läßt dem selbstbenannten Debütalbum von Gestört aber GeiL mit rund 42% Prozentpunkten Vorsprung keine Chance. Auch die anderen müssen sich beugen. In den mega Album Charts fällt Adele auf #3 und „25“ liegt bei 35.1%. Sarah Connor rutscht auf #4 – „Muttersprache“ liegt bei nur 18.9%. Auch Coldplay lassen Federn. „A Head Full Of Dreams“ notiert mit 13.1% auf #5.
Doch „Blackstar“ ist nicht der einzige Longplayer von David Bowie in den unabhängigen deutschen Musikcharts. Die Karriere-Retrospektive namens „Nothing Has Changed“ (2014: #24) ist die beliebteste Hitkopplung und erobert sich erstmalig mit #6 eine Top 10-Position. Das erste #1-Album kehrt auf #47 zurück und ein Best Of-Set speziell über seine erfolgreichste Phase, die 80er Jahre, debütiert auf #98. In den One Artist Charts notiert noch ein weiteres „Best Of Bowie“-Album. Die One Artist GB Album Top 20 hat diesmal mit 6 Bowie- und 3 Motörhead-Plazierungen einen stark posthumen Charakter.
Die anstehenden Karnevalstage werfen ihre Schatten in Form von Neuzugängen für die kölschen Bands Höhner (#23) und Räuber (#87) voraus. Das „Neujahrskonzert 2016“ der Wiener Philharmoniker, in Österreich ein jährlicher #1-Garant, bewegt sich auch in Deutschland immer mehr in Richtung Top 10 vorwärts. Unter Dirigent Mariss Jansons gab es 2012 mit #12 die höchste Notierung. Daniel Barenboim wiederholte dies 2014. Beim diesjährigen Konzert war wieder der Lette Jansons an der Reihe, der gestern seinen 73. Geburtstag feierte. Diesmal reicht es mit 8.2% zu einem Neueinstieg auf #17.
In den mega Song Charts findet eine Wachablösung statt: Adele verpasst es, den Rekord von Shakira zu brechen. So teilen sich „Whenever Wherever“ und „Hello“ die Bestmarke für #1-Einsteiger, die die meisten Wochen in Folge auf der Pole Position verbracht haben: 11 Wochen. Denn „Hello“ fällt mit 97% auf #2 und macht den Weg frei für Matt Simons. Der Remix durch das niederländische Duo Deepend von seinem Song „Catch & Release“ beschert dem US-Amerikaner seinen ersten #1-Hit!
„Stitches“ von Shawn Mendes erreicht erstmalig einen Medaillenrang: #3 mit 85.7%. Die Schwedin Zara Larsson kehrt mit „Lush Life“ von #8 auf #4 zurück. Das ist die bisherige Höchstposition für den Hit der ehemaligen Siegerin der schwedischen Ausgabe von ‚Das Supertalent’. „Geiles Leben“ von Glasperlenspiel rutscht auf #5 ab.
Vor rund neun Jahren, im Februar 2007, debütierte auf #3 ein Duett, das zum Tophit des Jahres 2007 avancierte. „Ein Stern (… der deinen Namen trägt)“ verbrachte 11 Wochen auf #1 (wie aktuell gerade „Hello“ von Adele), stellte einen unglaublichen Rekord mit 42 Top 10-Wochen auf und notierte insgesamt 107 Wochen in der Top 100. Zum Vergleich: „Atemlos durch die Nacht“, der Dauerbrenner von Helene Fischer ist dieses Mal nach 117 Wochen aus den Songcharts herausgefallen! Jetzt haben sich die Protagonisten von damals wieder zusammengefunden. „Geboren um dich zu lieben“ stammt aus dem Jahr 2014, wurde geschrieben von Nik P. und wurde jetzt als Duett mit DJ Ötzi wieder aufgegriffen. Ob sich der Mega-Erfolg wiederholen lässt? Immerhin gibt es den Topeinstieg der Woche auf #10 für die beiden Österreicher. Der zweithöchste Neuzugang geht an Geeno Smith. Als Hälfte des Duos Lemon Ice notierte er 2006 auf #11 mit einem R&B-Remake des Ben E. King-Klassikers „Stand By Me“. Jetzt hat er eine Tropical House-Fassung produziert und steigt auf #14 in die mega Song Charts ein.
Zahlreiche Songs von Popikone David Bowie finden diese Woche ihren Weg zurück in die Hitlisten der Song Charts von media control. Von insgesamt sieben Songs positionieren sich drei als Neuzugänge! Mit Abstand am erfolgreichsten ist „Heroes“ (1977, neu auf #21). Sein Durchbruch, „Space Oddity“, aus dem Jahr 1969 landet neu auf #50. Sein bisher größter Charterfolg war „Let’s Dance“. 1983 reichte es für #2, ausgebremst nur von Geier Sturzflugs „Bruttosozialprodukt“. Jetzt gibt es einen Reentry auf #83. Aus dem neuen #1-Album entstammt „Lazarus“ (#85). Das Duett mit Queen, „Under Pressure“ (1981 #21), kehrt zurück auf #91. Gefolgt von zwei weiteren 80er Jahre-Top 10-Klassikern: „China Girl“ (1983 #6, 2016 #96) und „Absolute Beginners“ (1986 #7, 2016 #98).